Bioenergiepark
Der Bioenergiepark Saerbeck ist das größte und wichtigste Projekt der Klimakommune.
Der Ausbau erneuerbarer Energien braucht Flächen. Dazu hat die Gemeinde in den Jahren 2011 bis 2013 ein ehemaliges Munitionsdepot der Bundeswehr zu einem Nutzungsmix aus Wind- Sonnen- und Bioenergie umgebaut. Auf einer Gesamtfläche von 90 ha wurden 7 Windenergieanlagen, 2 Biogasanlagen und eine Große PV-Freiflächenanlage errichtet. Damit produziert die Gemeinde mehr als doppelt soviel erneuerbaren Strom, als sie benötigt. 30 ha des ehemaligen Munitionsdepots sind Natur Pur! Mit dem Verzicht auf die Errichtung von Erneuerbaren Energieanlagen im für den Natur- und Artenschutz sehr bedeutenden Nordteil des Geländes haben wir gezeigt, dass Klimaschutz, Naturschutz und Artenschutz verträglich nebeneinander und zusammen funktionieren können.
Das wichtigste Ziel war, die lokale Wertschöpfung des Ausbaus erneuerbarer Energien vor Ort zu generieren: In der Klimakommune sind die Bürgerinnnen und Bürger die Investoren! Die Energiegenossenschaft Energie für Saerbeck betreibt den großen Solarpark auf den ehemaligen Bunkern, Saerbecker Landwirte und ein örtliches Unternehmen sind die Betreiber der Biogasanlage, der Kreis Steinfurt betreibt das Kompostwerk, wo der Biomüll energetisch und stofflich verwertet wird. Die sieben Windenergieanlagen werden alle durch lokale Akteure betrieben: die Gemeinde, die Genossenschaft, Privatpersonen und Unternehmer aus Saerbeck.
Ein BNE-zertifizierter Außerschulischer Lernstandort „Saerbecker Energiewelten“ (ASL) sowie eine Forschungs-Außenstelle der FH Münster machen deutlich, wie wichtig Bildung und Forschung für die Umsetzung der Energiewende sind. Im ASL lernen etwa 3.000 Schülerinnen und Schüler pro Jahr alles über Erneuerbare Energien, Abfall & Recycling, Klimawandel sowie vieles mehr und erfahren an einem authentischen Ort „am gelebten Objekt“, dass dies keine Hirngespinste sind und wie alles konkret funktioniert. Dafür steht z.B. ein Weg in die Wildnis, der den Naturbereich des Nordgeländes erschließt und deutlich macht wie Biodiversität, Natur- und Artenschutz und Klimaschutz zusammengehören. Die FH Münster forscht im Bioenergiepark an Speichertechnologien und im Bereich der Bioenergien, ebenfalls eng gekoppelt an die Aktivitäten im Bioenergiepark.
Die Gemeinde hat die Fläche erworben und von 2011 bis 2013 in Eigenregie ohne externe Unterstützung zum Bioenergiepark umgebaut. Der Gemeinderat hat über die Investitionen entschieden. Inzwischen ist der Bioenergiepark ein WIN-WIN-Modell für lokalen Klimaschutz und generiert durch Pacht-, Steuereinnahmen und ein eigenes Windrad zusätzliches Geld für den kommunalen Haushalt – Klimaschutz ist kommunale Daseinsvorsorge.
Das geht! Kommen Sie vorbei und sehen Sie selbst, z. B. bei unseren Führungen!