Klimakommune 2.0
Nach erfolgreich umgesetzter lokaler Stromwende sind die nächsten Schritte der Klimakommune, den Wärme- und den Verkehrssektor von fossilen auf erneuerbare Energiequellen umzustellen. Dies ist eine sehr große Herausforderung, da im Unterschied zur ersten Phase, in der die Gemeinde eine proaktive Rolle gespielt hat, jetzt jeder/jede Hausbesitzer*in, Landwirt*in, Unternehmer*in sowie jeder/jede Autofahrer*in bei der Umsetzung begleitet werden müssen.
Das im Jahr 2009 durch den Gemeinderat einstimmig beschlossene Ziel, bis 2030 die Energieversorgung der Gemeinde durch erneuerbare Energien sicherzustellen ist nach wie vor gültig.
Eine große Chance bei der Umsetzung bieten die Ergebnisse der Stromwende: insgesamt werden im Gemeindegebiet etwa viermal soviel grüner Strom erzeugt, wie er lokal verbraucht wird. So sind hervorragende Voraussetzungen gegeben, auch die Wärmewende (z.B. Wärmepumpen) und die Verkehrswende (z.B. E-Mobilität) erfolgreich umzusetzen. Weiter bietet der Bioenergiepark mit zwei Biogasanlagen die Möglichkeit grünes Biogas aufzubereiten und dies ebenfalls für Wärmeerzeugung und den Verkehr zu nutzen. Dazu ist es nicht zuletzt erforderlich, den grünen Strom aus dem Bioenergiepark in die Steckdosen der Saerbecker Haushalte zu leiten mit dem Ziel, dass lokal und dezentral erzeugter grüner Strom für die lokale Bevölkerung von Vorteil, d.h. billiger ist (Entkopplung der Netzentgelte).
Ein Großelektrolyseur im Bioenergiepark erzeugt mit erneuerbarem Strom Wasserstoff. Diese weitere Quelle kann nach erfolgreicher Realisierung des Forschungsprojektes ebenfalls für Wärme- und Verkehrswende genutzt werden (z.B. Wasserstofffahrzeuge der Abfallunternehmen des Kompostwerkes).
Das kommunale Vorbildprojekt der Gläsernen Heizzentrale hat gezeigt, dass ein lokales Wärmenetz funktioniert. Dies kann erweitert werden und den gesamten Ortskern mit erneubarer Wärme versorgen.
Der dritte Handlungsbaustein der Klimakommune 2.0 bleibt der Wissens- und Know-How-Transfer, der über den Aufbau einer Akademie Saerbecker Energiewelten nach wie vor Wissen und Bildung für den Klimaschutz in den Vordergrund stellt.
Ohne dies ist eine Verankerung der Energiewende in den Köpfen der Menschen nicht möglich – der erste Schritt zu konkreten Verhaltensänderungen, um den Herausforderungen des Klimawandels in adäquatem Tempo Maßnahmen und Lösungen gegenüberzustellen.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Wärmewende.
Hier finden Sie weitre Informationen zur Verkehrswende.